Werde ich unfallfrei durch den Sportwinter kommen?

Laut BFU verletzen sich in der Schweiz jährlich rund 52'000 in der Schweiz wohnhafte Personen beim Skifahren. Dazu kommen weitere 9000 Unfälle bei SnowboarderInnen. Rund 90 % der Unfälle sind Selbstunfälle. [1] Die betroffenen Körperteile unterscheiden sich stark zwischen den verletzten Skifahrern:innen und Snowboardern:innen, was auf Unterschiede in der Ausrüstung und somit in der Art des Sturzes zurückzuführen ist. Beim Skifahren ist in etwa bei einem Drittel der Unfälle das Knie betroffen. Bei 38% aller Knieverletzungen lautet die Diagnose vordere Kreuzbandruptur [2]. Dabei sind Frauen dreimal häufiger betroffen als Männer [3].

Die Funktion des vorderen Kreuzbandes - und weshalb es reisst

Das vordere Kreuzband (VKB) ist das meistbelastete Band des Kniegelenkes. Zusammen mit dem hinteren Kreuzband und den Seitenbändern stabilisiert es das Kniegelenk. Dabei verhindert das VKB die vordere Schublade (Vorschub des Scheinbeinkopfes gegenüber des Oberschenkelknochens) und verhindert, zusammen mit den Seitenbändern, eine übermässige Knie-Innenrotation. Wichtig zu wissen: je nach Beugungsgrad des Kniegelenkes ist das Kreuzband unterschiedlich stark gespannt.

Nun ab auf die Piste. Stellen Sie sich einen schönen Carvingschwung vor und legen Sie den gedanklichen Fokus auf das äussere Knie: der Oberschenkel drückt nach innen, Ski und Schuh fixieren den Unterschenkel in Fahrtrichtung. Wenn jetzt ein Schlag kommt und/oder die Beinachsenposition nicht mehr stabil gehalten werden kann, dann haben wir genau den Bewegungsmechanismus, der häufig zu einem Kreuzbandriss führt. Frauen haben durch ein breiteres Becken tendenziell häufiger eine valgische Beinachse, was wiederum den Mechanismus des Kreuzbandrisses fördert. Es wird angenommen, dass dies ein Grund für die höheren Unfallzahlen bei Skifahrerinnen ist. Zusätzlich werden auch hormonelle Einflüsse für den geschlechterspezifischen Unterschied diskutiert. [2, 3]

Ein weiterer Unfallmechanismus mit Folgen einer vorderen Kreuzbandruptur ist eine zu grosse, explosive Knieflexion mit Rückenlage (z.B. bei einer unkontrollierten Landung eines Sprungs). Durch den zu starken Vorschub des Schienbeines kann somit das Kreuzband reissen. Untersuchungen haben hier gezeigt, dass bei einem Kniewinkel von 30 bis 60 Grad die Belastung aufs vordere Kreuzband am geringsten ist. [4]

Ursachen und präventive Massnahmen

Was sind denn nun die Ursachen für einen Unfall mit Kreuzbandriss? Sicher kann man einfach Pech haben und stürzen. Weitere Möglichkeiten sind muskuläre Schwächen, fehlende Koordination, ungenügendes Zusammenspiel der hinteren und vorderen Oberschenkelmuskulatur, schwache Rumpfstabilität und verstärkte Valgussstellung des Kniegelenks [3].

Somit liegt es auf der Hand, dass Vieles im Vorfeld trainiert und somit das Unfallrisiko minimiert werden kann. Eine gut trainierte Muskulatur, die weiss, wann sie wie zu funktionieren hat, kann helfen, die Unfallwahrscheinlichkeit im Risikobereich zu senken. Der Vorbereitung auf die Skisaison sollte folglich genügend Beachtung geschenkt werden! Dazu gehören Krafttraining (Oberschenkelmuskulatur, Rumpf- und Beinachsenstabilität), Koordination (Zusammenspiel der Muskulatur mit dem zentralen Nervensystem) und Kraftausdauer (um einer frühzeitigen Ermüdung entgegenzuwirken). Tipps für so ein Training finden Sie z.B. auf der Homepage von Swiss-Ski [5]. Und natürlich hilft eine kontrollierte Fahrtechnik. Denken Sie daran: Knie beugen heisst Kreuzband schützen! Wenn man mit 30 bis 60 Grad gebeugten Knien fährt - also leicht in der Hocke - entlastet man das Kreuzband.

Wie kann NUMO helfen?

Wenn Sie die Tendenz zu einer valgischen Beinachse oder einer Beinachseninstabilität haben, können Ihnen Schuheinlagen von NUMO gute Dienste leisten. Wir können für Sie Einlagen spezifisch für die Skischuhe herstellen. So werden Sie mehr Stabilität haben. Zusammen mit regelmässigem Kraft- und Koordinationstraining können unsere Einlagen das Verletzungsrisiko senken. Und sollten Sie im Skischuh Probleme im Vorfussbereich haben, versuchen wir jene ebenfalls direkt anzugehen.

Bei NUMO können Sie auch Einlagen für Langlaufschuhe anfertigen lassen. Hier ist zwar das Risiko eines Kreuzbandrisses geringer, da die Geschwindigkeit geringer ist und weniger hohe Kräfte aufs Knie wirken. Bei einem Sturz hat man ausserdem mehr Freiheit für den Unterschenkel, da die Ferse nicht fix mit dem Ski verbunden ist, wie das beim Alpinski der Fall ist. Dafür hilft Ihnen eine Schuheinlage von NUMO, die Stabilität auf den dünnen Latten zu verbessern.

Neben Einlagen für den Skischuh bietet NUMO auch Orthesen und Bandagen an. Diese können sowohl präventiv als auch in der Rehabilitations-Phase nach einem Unfall getragen werden. Beim Skifahren gibt es nicht nur Verletzungen an den unteren Extremitäten. Auch Verletzungen an Schultern und Oberarmen kommen häufig vor. Hierbei machen die ersteren den grössten Anteil aus (rund 10 %). Der sogenannte "Skifahrer-Daumen", eine Bänderverletzung des Daumens, ist eine typische Verletzung mit Beteiligung des Skistocks. Sie macht etwa 7 % aller Verletzungen beim Skifahren aus. Für diese und viele weitere Fälle kann eine Orthese oder Bandage Abhilfe schaffen.

Buchen Sie einen Termin bei NUMO, um sich Einlagen für den Ski- oder Langlaufschuh anfertigen zu lassen oder eine Beratung bezüglich Bandagen und Orthesen zu vereinbaren.

Standorte

Literaturverzeichnis

[1]    Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU). «Schneesport auf der Piste». Online verfügbar unter https://www.bfu.ch/de/dossiers/schneesport-auf-der-piste.
[2]     P. Brucker, P. Katzmaier, M. Olvermann, A. Huber, K. Waibel, A. B. Imhoff, P. Spitzenpfeil. (2014). «Alpiner Skibreiten- und Skileistungssport: Typische Verletzungsmuster und Möglichkeiten der Prävention». Die Unfallchirurgie. 117. 10.1007/s00113-013-2464-4.
[3]     G. Ruedl, A. Schranz, C. Fink, T. Woldrich, R. Sommersacher, W. Nachbauer, M. Burtscher. (2009). «Knieverletzungen bei Frauen im Freizeitskilauf - Risikofaktoren und Präventivmaßnahmen im Überblick». Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin. Ausgabe 11.
[4]     Schweizer Radio und Fernsehen. «Skibindung der Zukunft soll Kreuzbandriss vermeiden». aus Puls, Sendung vom 17.01.2022. Online verfügbar unter https://www.srf.ch/wissen/gesundheit/sicher-skifahren-skibindung-der-zukunft-soll-kreuzbandriss-vermeiden#:~:text=Knie%20beugen%20heisst%20Kreuzband%20sch%C3%BCtzen,Winkel%C2%BB%2C%20r%C3%A4t%20Aljoscha%20Hermann.
[5]     Swiss-Ski. «Off-Snow Training». Online verfügbar unter https://www.swiss-ski.ch/events/summer-challenge/off-snow-training/.

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